In Frankreich sind wir bisher noch nicht so häufig gefahren wie in England. Aber den Canal du Nivernais können wir
uneingeschränkt empfehlen.
Erbaut zwischen 1785 und 1842 um den Holz- transport aus dem Morvan nach Paris zu erleichtern, ist er heute einer der schönsten
Kanäle Frankreichs, wenn nicht Europas. Mit einer Länge von 174 km und 110 Schleusen, von Auxerre an der Yonne bis nach Decize am Canal latéral à la Loire, ist er Teil des Kanalsystems im Herzen Frankreichs. Auf den
ersten 60 km von Auxerre bis Clamecy folgt der Kanal dem Lauf der Yonne, er schneidet die Flussschleifen ab und mündet immer wieder in den Fluss selbst. Ab Clamecy beginnt dann der eigentliche Kanal, er steigt bis
Port Brulé an, verläuft durch drei Tunnel, um dann wieder in das Tal des Aron abzusteigen.
Wir sind mit Burgundy Cruisers, einer der Partnerfirmen von France Afloat von Sardy, wo die Firma eine Niederlassung hat, nach
Vermenton gefahren. Wir mussten uns an die regelmässige Abfolge der Schleusen erst gewöhnen - nach maximal 2 km kommt schon die nächste - das hält in Trab.
Die Strecke selbst ist wirklich sehr schön. Dörfer sind so zahlreich, dass sich fast immer ein Restaurant für den Abend finden
lässt, manchmal allerdings in einiger Entfernung vom Wasser, z.B. Tannay oder Mailly le Chateau. Clamecy ist ein schönes kleines Städtchen mit einem kleinen Hafen. Ein Museum und ein Flöserdenkmal erinnern an die
frührer Bedeutung der Flöserei für die Stadt. In der Auberge de la Chapelle, einem etwas gewöhnungsbedürftig bemalten Gebäude an der Brücke über die Yonne können Sie in einer gotischen Kapelle aus der Zeit der
Tempelritter essen.
Ab Clamecy wechseln sich Kanal und Fluss ab, wobei der Kanal streckenweise nur durch einen schmalen Damm vom Fluss abgetrennt it.
Auch auf dieser Strecke ist die Landschaft sehr reizvoll. Bekannt sind die steilen Kletterfelsen von Saussois.
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